Schiffsbrände auf hoher See gehören zu den gefährlichsten Bränden überhaupt. Sie bedeuten immer eine besondere Gefahr für das Leben der Besatzung und ggf. von Passagieren. Die Ermittlung der Ursachen, um beispielsweise Wiederholungen auf „Schwesterschiffen" auszuschließen, ist besonders wichtig. Die Zugänglichkeit von Schiffen und Booten über das Gewässer oder schwierige Ufer- bzw. Hafengelände erschwert ebenso oft wie die Unkenntnis der Räumlichkeiten auf dem Schiff den Ablauf und die Durchführung der Brandermittlungen. Hinzu kommen noch große Mengen an Betriebsstoffen im Technikbereich oder Gefahrgut im Ladebereich sowie Verständigungsschwierigkeiien mitden ausländischen Kapitänen, Offizieren und Besatzungsmitgliedern.
Brände in Kombüsen-, Pantry-, Schank- und Sanitärräumensind ebenfalls nicht selten. Das mangelnde Platzangebot in der Kombüse allein ist oft schon brandgefährlich. Durchüber oder zu nah an Koch- und Backgeräten angebrachte Fenstenvorhänge und ungeschützte Holzteile kann es zu Bränden kommen. Gasflaschen und -leitungen stellen eine besondere Gefahr dar. Hier ist die Pantry an Bord eine besondere Gefahrenquelle. Dort wird mit Gas, Spiritus, Petroleum. Diesel oder Benzin, also auf offener Flamme, gekocht.
Das Schott verhinderte die Brandausbreitung auf weitere Bereiche an Bord bzw. die geladenen Container. Bei der Brandermittlung ist diese Brandabschnittsbildung zu beachten, Brandermittlungen sind nicht nur im Brandbereich notwendig. Auch muss eine Kontrolle der Nachbarräume des eigentlichen Brandraums durchgeführt werden. Bei einem derartigen Brand stellte sich z.B. heraus. dass eine im Nebenraum befindliche Versorgungsbatterie sich der enorm erhitzt hatte, dass sie zu bersten drohte.
Brandermittlungen auf Hochseeschiffen führte der Sachverständige schon in den Atlantik, Indischen Ozean, Chinesisches Meer und Pazifik. Brandermittlung auf einem Containerschiff Cape Town - im Hintergrund der berühmte Tafelberg. Doch Brandermiltlungen auf Hochseeschiffen sind kein Urlaub, Mit den Ermittlungen gehen oft enorme psychische und physische Belastungen der Ermittler einher. Nur ein Beispiel, neben der Schutzkleidung sind z.B. Schwimmwesten anzulegen. Selbst nach dem Löschen sind Temperaturen über 100 °C sogar der Außenverkleidungendes Schiffs keine Seltenheit.
Mehrjährige Untersuchungen von Rauchmeldeanlagen an Bord von Schiffen haben zu der Erkenntnis geführt, dass diese Anlagen zwar dem Stand der Technik entsprechen, diese Branderkennungstechnik sich jedoch nicht durcheinen hohen Zuverlässigkeitsgrad auszeichnet. So werden einerseits häufig Täuschungsalarme angezeigt und andererseits echte Brände gar nicht oder sehr spät signalisiert. Besonders bei der Detektion von Schwelbränden treten oft größere Verzögerungen ein. Dies ist ggf. bei der Auswertung dieser Datenbei der Brandrekonstruktion zu beachten.
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